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Kopfweide

Silber- und Bruchweiden wurden in früheren Jahrhunderten angepflanzt, um die Triebe, auch Ruten genannt, in Korbmacherei, aber auch im Fachwerkbau und zur Herstellung von Zäunen zu nutzen. Dazu wurde den Weiden jährlich die Baumkrone geköpft. Seinen Namen verdankt der Baum der Verdickung, dem Kopf, aus dem die jungen Triebe sprießen.

Der regelmäßige Schnitt begünstigt die Ausbildung von Höhlen, in denen zum Beispiel Steinkäuze und Fledermäuse leben. Besonders ältere Kopfweiden neigen im Inneren zum Ausfaulen des Stammes, während außen der Baum weiterwächst. Im mulmigen Inneren fühlen sich mehr als rund 400 Insektenarten, aber auch andere Pflanzen, Pilze, Amphibien, Säugetieren und Singvögel wie Weidenmeise, Grauschnäpper und Gartenrotschwanz wohl. Ein Paradies der Artenvielfalt. In Mecklenburg-Vorpommern prägen Kopfweiden das Erscheinungsbild der Landschaft. Einige sind schon etwa 400 Jahre alt. Weil sie aber wirtschaftlich keine Bedeutung mehr haben, werden sie vielerorts vernachlässigt.