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KRANORAMA
Das KRANORAMA ist eine barrierefreie Kranichbeobachtungsstation in der Nähe von Groß Mohrdorf am Günzer See. Hier kann man die Tiere auch am Tage einmal ganz aus der Nähe beobachten, ohne sie zu stören. Schon der Weg vom Parkplatz zum KRANORAMA ist ein Erlebnis: auf Tafeln wird das spannende Leben der charismatischen Kraniche vorgestellt, aber auch andere Facetten der Biologischen Vielfalt am Naturparadies „Günzer Seewiesen“ können entdeckt werden. Von der Beobachtungsstation blickt man direkt auf die Günzer Seewiesen – einem Europäischen Vogelschutzgebiet und Nationalem Naturerbe, welches von Kranichschutz Deutschland naturschutzverträglich entwickelt wird. Im Frühjahr und Herbst ist das KRANORAMA fast täglich geöffnet. Aktuelle Öffnungszeiten werden auf der Website (www.kraniche.de) sowie im NABU-Kranichzentrum und auf Facebook (https://www.facebook.com/kranichschutz) bekannt gegeben. Quelle: www.kraniche.de
Allmende
Alte Bezeichnung für Flächen, Güter und Ressourcen, die im Besitz einer Gemeinschaft oder der Allgemeinheit stehen. Da es keine festen Besitzende gibt, bestimmen alle gleichermaßen über die Allmende. Im Mittelalter waren Flüsse, Wald und Wiesen im Besitz aller Dorfbewohner:innen. Alle konnten im Wald Holz hacken, die Kühe auf die Wiese schicken oder Wasser im Fluss holen. Ab dem 15. und 16. Jahrhundert beanspruchten immer mehr Herrschende die öffentlichen Flächen für sich. Während der Industrialisierung wurde immer mehr Platz für Wohnraum und Gewerbe benötigt. Die Allmenden verloren an Bedeutung. Heute gibt es sie nur noch vereinzelt in den Gemeinden und Städten.
Lesesteinhaufen
Lesesteinhaufen bieten für zahlreiche Amphibien und Insekten wertvolle Lebensräume. Sie dienen als Trittsteinbiotope, als Verstecke vor Fressfeinden und bieten einen Ort zum Überwintern. Bei Kleingewässerrenaturierung achtet der WWF auf eine naturnahe Umsetzung und legt u.a. Lesesteinhaufen nahe dem Gewässer an.
Renaturierung
Renaturierung (Habitatwiederherstellung) umfasst zum einen die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume, die auf Grund menschlicher Einflüsse degradiert wurden. Zum anderen geht es um die Verbesserung intensiv genutzter Siedlungs- und Kulturlandschaften mit naturnahen Elementen, die eine hohe Bedeutung für die biologische Vielfalt haben. Im Verbundprojekt „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste – Nachhaltige Entwicklung zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Region Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide“ renaturiert der WWF in den kommenden Jahren verschiedene Kleingewässer.
Soll
Sölle sind Holformen in der Landschaft, welche am Ende der letzten Eiszeit entstanden sind. Durch das Ausschmelzen von Toteis haben sich meist runde, ovale oder nierenförmige Hohlformen gebildet. Sie zählen zu den Stillgewässern und bieten verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, unter anderem geschützten Arten wie Libellen und Amphibien, einen geeigneten Lebensraum.
Kleingewässer
Naturnahe stehende Kleingewässer sind meist durch das Vorkommen verschiedener Röhricht- Unterwasser-, Schwimmblattvegetationen gekennzeichnet. Man nennt sie auch Stillgewässer, da ihr stehend ist und nicht wie ein Bach fließt. Mit einer Wasserfläche bis zu einem Hektar prägen sie in weiten Teilen das Landschaftsbild von Mecklenburg-Vorpommern. Im Hotspot 29 gibt es etwa 2.000 Kleingewässer. Sie sind vor allem für viele Amphibien (u.a. Moorfrosch), zahlreiche Pflanzenarten aber auch für Libellen als Lebensraum von besonderer Bedeutung.
Niedermoor
Niedermoore entstehen dort, wo das Grundwasser bis zur Bodenoberfläche steht (flurnahe Vernässung). Das kann zum Beispiel bei der Verlandung eines Sees, wie der Günzer See im Projektgebiet, geschehen. Abgestorbenes Pflanzenmaterial wurde hier über viele Jahrhunderte unter Wasser durch Sauerstoffausschluss zu Torf. Der Torf konserviert das durch die Pflanzen gebundene Kohlendioxid (CO₂). Erst durch die landwirtschaftliche Entwässerung gelangt wieder Sauerstoff an den Torf und die klimaschädlichen Gase werden freigesetzt. Der Torf am Günzer See ist mittlerweile in großen Teilen stark zersetzt. Die restlichen Bestände des Niedermoores sollen durch eine Wasserstandsanhebung, die Kranichschutz D und WWF D gemeinsam umsetzen, erhalten werden. Gleichzeitig wird in unmittelbarer Umgebung des Günzer Sees ein künstliches Niedermoor durch Kranichschutz D geschaffen, dass Besucher:innen die Besonderheit dieses Lebensraums aufzeigen soll.
Vogelmonitoring
Ist die Erfassung des Bestandes von Vögeln in einem bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum. Kranichschutz Deutschland erfasst während der Laufzeit des Verbundvorhabens Vernetze Vielfalt den Bestand an Brut-, Rast- und Wintervögeln am Günzer See. Die Ersterfassung findet über zwei Jahre 2021-2022 statt. Diese Daten werden mit einer abschließenden Erfassung 2026 verglichen, um so Aussagen über den Einfluss der Renaturierung der Günzer Seewiesen auf die Vogelwelt machen zu können.
VR-Animation
Ist die Abkürzung für Virtual Reality-Animation, deutsch die Animation einer Virtuellen Realität. Kranichschutz Deutschland erschafft im Rahmen des Projektes Vernetzte Vielfalt eine Ausstellung zur biologischen Vielfalt. Hier können Besucher:innen über einen LCD-Monitor oder eine VR-Brille in drei verschiedene 3D-Welten (Moore, Insekten, Kraniche) eintauchen. Mit Videos und Fotos entstehen drei animierte 360 ° Welten, in denen man sich bewegen und mit der Umgebung interagieren kann.
Kranichrastplatz
Die Darß-Zingster-Boddenkette ist der zentrale Kranichrastplatzes inmitten des Hotspot 29, dem Projektgebiet von Vernetzte Vielfalt. Bereits Mitte des 20. Jhd. rasteten hier im Herbst etwa 10.000 Kraniche auf ihrem Weg in den Süden. Heutzutage sind es im Rastmaximum etwa 70.000 Vögel des Glücks. Die meisten von ihnen kommen aus Skandinavien. Sie nutzen die flachen Boddengewässer zur Übernachtung und die Ernterückstände der großen Ackerflächen des Festlandes zur Nahrungsaufnahme. Inmitten des Rastgebietes auf dem Festland befindet sich auch das NABU-Kranichzentrum als Anlaufstelle für alle Kranichbeobachter:innen.