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Alpenstrandläufer
Der Alpenstrandläufer gehört zu den Watvögeln. Blitzschnell laufen die zierlichen Vögel entlang der Wasserkante und erspähen auf fast magische Weise ihre im Sand oder unter angespültem Seetang verborgene Nahrung. Der Alpenstrandläufer ist zur Zugzeit und im Winter in großer Zahl bei uns zu Gast. Er fliegt in großen Trupps gewagte Wendemanöver. Dabei sind auch die schwarzen Bäuche gut zu sehen. Seinen Namen bekam er von Carl von Linné, der den Alpenstrandläufer in den lappländischen Alpen beobachtete.Mehr unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/alpenstrandlaeufer/

Windwatt
Windwatten entwickeln sich vorwiegend an Stellen mit intensiven Sandablagerungen, also an wachsenden Landzungen wie dem Darßer Ort, dem Bessin oder dem Gellen auf Hiddensee. Das größte Windwatt der Region zieht sich von Pramort an der Ostspitze des Zingst vierzehn Kilometer weit bis in die Boddengewässer um den Hiddenseer Gellen. Bei Niedrigwasser durchschneidet lediglich die ausgebaggerte Fahrrinne nach Stralsund die endlos erscheinende Wattfläche. Kleinere Wattbereiche liegen außerdem verstreut in den westrügenschen Bodden und im Breitling an der Warnowmündung. 95 Prozent aller Wattflächen der deutschen Ostseeküste befinden sich zwischen Rostock und Rügen. Die Lebensbedingungen in einem Windwatt sind viel extremer als in Watten von Nordsee und Atlantik. Oft liegt ein Windwatt wochenlang trocken, nur um danach wieder lange Zeit überflutet zu sein. Eine ausgesuchte Gruppe besonderer Überlebenskünstler hat hier ihre Heimat und macht die Watten zu biologisch hochproduktiven Zonen. Dazu gehören Watvögel und Borstenwurm. Quelle: SchatzLotse Naturschätze – Die Lebensräume der Küstenlandschaft

Schilf
Es ist unser höchstes heimisches Gras. Schilfhalme können über vier Meter Länge erreichen, oft zu einem Drittel unter Wasser verborgen. Durch Halme und Wurzelstock zieht sich ein ausgeklügeltes Belüftungssystem. Mit seiner Hilfe überleben die Pflanzen im sauerstoffarmen Bodengrund. Nebenbei belüften sie den Boden und ermöglichen damit auch anderen Organismen ihr Überleben. Insekten überwintern im Innern der Halme des Vorjahres wie die BrackwasserröhrichtHalmeule und SalzGlanzflachläufer ist eine besondere Rarität. Dieser Laufkäfer lebt in Röhrichten der Warnowmündung. Haubentaucher, Blässhühner oder Enten nisten am Boden und nutzen die hoch aufragenden Halme als Sichtschutz. Rohrsänger und Rohrammern weben ihre Nester kunstvoll ins Halmgeflecht.Quelle: SchatzLotse Naturschätze – Die Lebensräume der Küstenlandschaft

Röhricht
Röhricht ist ein Biotoptyp und eine Pflanzengesellschaft im Flachwasser- und Uferrandbereich von Gewässern. Es besteht aus großwüchsigen, schilfartigen Pflanzen (Röhrichtpflanzen) wie Schilfrohr (Phragmites australis), Rohrkolben (Typha spec.), Igelkolben (Sparganium spec.), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Wasser-Schwaden (Glyceria maxima); ferner aus Kalmus (Acorus calamus), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Schwanenblume (Butomus umbellatus), Froschlöffel (Alisma spec.) und aus weiteren Arten. Das Röhricht als Lebensraum ist für viele verschiedene Tierarten sehr wertvoll. Es beherbergt in der Regel zwar nur wenige Pflanzenarten, aber durch seine Lage zwischen freier Wasserfläche und dem Land ist zum Beispiel für Vögel das Nahrungs- und Brutplatzangebot sehr groß, denn sie können beide Areale nutzen. Die hohen und hohlen Stängel von Rohrkolben und Co. sind außerdem ein wertvoller Überwinterungsraum für Insekten. Für die Fisch- und Libellenfauna ist das Röhricht ein wichtiger Forpflanzungs- und Rückzugsraum.

KRANORAMA
Das KRANORAMA ist eine barrierefreie Kranichbeobachtungsstation in der Nähe von Groß Mohrdorf am Günzer See. Hier kann man die Tiere auch am Tage einmal ganz aus der Nähe beobachten, ohne sie zu stören. Schon der Weg vom Parkplatz zum KRANORAMA ist ein Erlebnis: auf Tafeln wird das spannende Leben der charismatischen Kraniche vorgestellt, aber auch andere Facetten der Biologischen Vielfalt am Naturparadies „Günzer Seewiesen“ können entdeckt werden. Von der Beobachtungsstation blickt man direkt auf die Günzer Seewiesen – einem Europäischen Vogelschutzgebiet und Nationalem Naturerbe, welches von Kranichschutz Deutschland naturschutzverträglich entwickelt wird. Im Frühjahr und Herbst ist das KRANORAMA fast täglich geöffnet. Aktuelle Öffnungszeiten werden auf der Website (www.kraniche.de) sowie im NABU-Kranichzentrum und auf Facebook (https://www.facebook.com/kranichschutz) bekannt gegeben. Quelle: www.kraniche.de

Allmende
Alte Bezeichnung für Flächen, Güter und Ressourcen, die im Besitz einer Gemeinschaft oder der Allgemeinheit stehen. Da es keine festen Besitzende gibt, bestimmen alle gleichermaßen über die Allmende. Im Mittelalter waren Flüsse, Wald und Wiesen im Besitz aller Dorfbewohner:innen. Alle konnten im Wald Holz hacken, die Kühe auf die Wiese schicken oder Wasser im Fluss holen. Ab dem 15. und 16. Jahrhundert beanspruchten immer mehr Herrschende die öffentlichen Flächen für sich. Während der Industrialisierung wurde immer mehr Platz für Wohnraum und Gewerbe benötigt. Die Allmenden verloren an Bedeutung. Heute gibt es sie nur noch vereinzelt in den Gemeinden und Städten.

Lesesteinhaufen
Lesesteinhaufen bieten für zahlreiche Amphibien und Insekten wertvolle Lebensräume. Sie dienen als Trittsteinbiotope, als Verstecke vor Fressfeinden und bieten einen Ort zum Überwintern. Bei Kleingewässerrenaturierung achtet der WWF auf eine naturnahe Umsetzung und legt u.a. Lesesteinhaufen nahe dem Gewässer an.

Renaturierung
Renaturierung (Habitatwiederherstellung) umfasst zum einen die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume, die auf Grund menschlicher Einflüsse degradiert wurden. Zum anderen geht es um die Verbesserung intensiv genutzter Siedlungs- und Kulturlandschaften mit naturnahen Elementen, die eine hohe Bedeutung für die biologische Vielfalt haben. Im Verbundprojekt „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste – Nachhaltige Entwicklung zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Region Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide“ renaturiert der WWF in den kommenden Jahren verschiedene Kleingewässer.

Soll
Sölle sind Holformen in der Landschaft, welche am Ende der letzten Eiszeit entstanden sind. Durch das Ausschmelzen von Toteis haben sich meist runde, ovale oder nierenförmige Hohlformen gebildet. Sie zählen zu den Stillgewässern und bieten verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, unter anderem geschützten Arten wie Libellen und Amphibien, einen geeigneten Lebensraum.

Kleingewässer
Naturnahe stehende Kleingewässer sind meist durch das Vorkommen verschiedener Röhricht- Unterwasser-, Schwimmblattvegetationen gekennzeichnet. Man nennt sie auch Stillgewässer, da ihr stehend ist und nicht wie ein Bach fließt. Mit einer Wasserfläche bis zu einem Hektar prägen sie in weiten Teilen das Landschaftsbild von Mecklenburg-Vorpommern. Im Hotspot 29 gibt es etwa 2.000 Kleingewässer. Sie sind vor allem für viele Amphibien (u.a. Moorfrosch), zahlreiche Pflanzenarten aber auch für Libellen als Lebensraum von besonderer Bedeutung.